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PHOTO © FLORA LYNN

 


NAME: Paul Szimak
BERUF: 
visueller Geschichtenerzähler
www.derpaul.at

 

 

 

THIS IS hannainthehouse @PAUL SZIMAK

 

 

-Was ist Deine Stärke?

Vorbehaltlosigkeit. Menschen faszinieren mich. Je schräger, desto besser. Ich habe ein großes Herz für die Schrulligen. Die Andersartigen. Die Abgefahrenen. Die Verrückten und Wahnsinnigen. Gerade solche Menschen haben oft die spannendsten Geschichten zu erzählen.
Und das ist der Stoff, von dem ich lebe. Ich schreibe. Ich fotografiere. Ich musiziere. Doch ich würde mich weder als Autor, noch als Fotograf, noch als Musiker bezeichnen. Ich sehe mich vielmehr als visuellen Geschichtenerzähler. Text, Musik, Fotografie, Malerei, Schauspiel … das ist in Wahrheit alles ein großes Ganzes.
Im Grunde geht es immer nur darum, eine Geschichte zu erzählen. Hier kommt die Vorbehaltlosigkeit mit ins Spiel. Denn dadurch, dass ich sehr offen auf jeden Menschen zugehe, erhalte ich auch sehr viel Offenheit zurück. Viele Menschen vertrauen mir schon nach wenigen Minuten intimste Geschichten und Gedanken an, die sie selbst ihren besten Freunden nicht erzählen. Das ist ein großes Geschenk, mit dem ich aber auch sehr verantwortungsbewusst umgehe.

 

 

-Wovon distanzierst Du Dich?

Aggressivität. In Kombination mit Herablassung und Geringschätzung. Ich komme selbst mit den schwierigsten Menschen in der Regel sehr gut klar. Um mich zur Weißglut zu bringen, braucht es schon wirklich ein außerordentliches Maß an Frechheit und Unverschämtheit.
Meine Toleranzgrenze ist also relativ hoch angesiedelt. Was ich aber gar nicht vertrage ist, wenn eine Person keinerlei Wertschätzung für andere in sich trägt. Ich kann sehr zornig werden, wenn ich mitbekomme, dass jemand auf die Schwäche einer anderen Person hintritt oder gierig darauf bedacht ist, Andere aus Geiz über den Tisch zu ziehen.
Der Stand einer Zivilisation zeigt sich immer daran, wie man mit den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft umgeht. Bekomme ich mit, dass jemand nur Hass und Verachtung für Schwächere in sich trägt, ist der Ofen ganz schnell aus bei mir.

  

 

-Was zählst Du zu Deiner schwierigsten und besten beruflichen Erfahrung bisher?

Mit Sicherheit der Aufbau eines eigenen Theaterensembles. In meiner Zeit am Theater habe ich mehr gelernt, als in all den Jahren meines Wirtschaftsstudiums. Theater ist Projektmanagement unter schwierigsten Bedingungen.
Du hast ein Produkt, das muss am Tag der Premiere in maximaler Qualität raus. Es gibt keine Möglichkeit, den Termin zu verschieben. Es gibt keine Möglichkeit zur Nachbesserung. Denn die Kritiker sitzen in der allerersten Vorstellung. Es gibt keine Gnade bei schlechter Tagesverfassung, Krankheit, etc. Denn im Publikum sitzen hunderte Leute, für die Deine Leistung an jedem einzelnen Tag der Vorstellung sichtbar und messbar ist. Und sie urteilen direkt mit Applaus oder Vernichtung. Zudem hat man es mit lauter Verrückten zu tun. Schwierige Charaktere, Diven mit Starallüren, unberechenbare Exoten. Das alles unter hohem finanziellen Druck. Denn Geld ist permanente Mangelware am Theater. Kunst basiert zum Großteil auf dem Prinzip der Selbstausbeutung. Ein Job am Theater ist daher kein Beruf. Theater ist eine unbarmherzige Sucht. Eine aufzehrende Krankheit. Aber zugleich die schönste Erfahrung der Welt.

 

-Was fasziniert Dich an der Fotografie und brachte Dich dazu, DER PAUL zu gründen?

Ich habe mein ganzes Leben lang geschrieben. Meine ersten Gedichte musste ich meiner Schwester diktieren, weil ich selbst noch nicht schreiben konnte. Am Theater habe ich gelernt, Texte in den Raum zu senden. Eine Information auf den Punkt zu bringen, so dass sie selbst in den letzten Rängen und Winkeln gehört und verstanden wird. Irgendwann begann ich jedoch, meine Kreativität in lukrativere Bahnen zu lenken.
So kam ich zur Unternehmenskommunikation. Meine Aufgabe sehe ich hierbei immer, schwierige Sachverhalte in einfachen Worten, klar für jedermann verständlich auf den Punkt zu bringen. Text und Fotos bilden für mich eine Einheit. Es geht immer ums bildhafte Erzählen. So kam ich zur Fotografie. Denn ein gutes Bild packt visuell, es vermittelt Emotion und Stimmung, es erzählt im Idealfall eine Geschichte – und wenn man genau hinsieht, dann trägt es auch einen Sound in sich.
Wie klingt das Bild? Wie riecht es im Raum der Aufnahme? Wie sehe und erkenne ich die Person vor mir? Wie berührt mich der Ausdruck in ihren Augen? Fotografie ist für mich die Essenz meiner bisherigen Arbeit. Die wunderbare Möglichkeit, alles was ich am besten kann, in einer Tätigkeit zusammenfließen zu lassen. 

 

VIELEN DANK PAUL SZIMAK! RESPEKT!

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